Eine Gehaltsverhandlung ohne ein klares Ziel vor Augen wird schwer. Denn was willst du erreichen? Wofür bist du bereit, dich reinzuhängen? Wofür willst du kämpfen und argumentieren?

Egal wie du es drehst und wendest: Du kommst nicht drum herum, ein Ziel für die anstehende Verhandlung zu benennen.

Was kennzeichnet klare Ziele?

Es handelt sich einerseits um Summen:

  • Was willst du maximal erreichen (das sogenannte Maximal-Ziel Ihrer Verhandlung)?
  • Was willst du auf jeden Fall erreichen, was muss bei dieser Verhandlung rumkommen (im Fachjargon Minimal-Ziel genannt)?
  • Und womit wärst du schon zufrieden, wenn du es erreichen würdest? Was wäre also das Ziel, mit dem du gut leben könntest?

Neben den finanziellen Zielen gibt es weitere Ziele: Das können geldwerte Themen sein wie Firmenhandy, Bonus oder Tantieme, das können aber auch neuer Titel, Team, Aufgaben, Arbeitszeit & Arbeitsort oder oder oder ….. sein.

Wie kommst du an diese Ziele?

 

Recherchiere, was du auf dem Markt wert wärst

Wenn du das Gehalt erhalten möchtest, das du wirklich für deine Arbeit verdienst, dann musst du wissen, was für deine Position in deiner Branche und in deiner Region durchschnittlich aktuell bezahlt wird.

Ohne eine Idee davon, was du in einer Gehaltsverhandlung erhalten willst, bist du ehrlich gesagt komplett verloren – ein erfahrener Verhandler nimmt dich auseinander.

Aber wie sollst du das rausfinden? Websites wie Gehaltsvergleich.de, Glassdoor oder die Stellenangebote bei XING inkl. Angabe von Gehaltsranges sind ein guter Indikator.

Eine andere Möglichkeit ist etwas aufwändiger und kommt vielleicht auch nicht für jede/n in Frage: Marktrecherche! Eine eigene externe Suche kann deine Marktkenntnis extrem erweitern. Bewirb dich, um ein anderes Angebot am Markt bekommen. Mit diesem Angebot kannst du zu deiner Führungskraft gehen und verhandeln. Oder wechseln. Wie du magst!

Zu aufwändig, da du kurzfristig die Infos benötigen? Dann empfehle ich eine eigene kleine Umfrage: Frage 4-5 Vertraute aus deiner Branche, was diese denken, wie eine Position analog zu deiner dotiert wäre. Vielleicht tust du so, als ob du dich mit Wechselabsichten trägst? Sammele von diesen 4-5 Personen die Summen ein und mittele sie: Was ist der Durchschnittwert, der sich ergibt? Ein Hinweis noch: Frage bitte sowohl Männer als auch Frauen!

Dein Maximal-Ziel für die Verhandlung

Während du recherchierst, wirst du wahrscheinlich einen Bereich finden, der deinem Marktwert entspricht. Es scheint verlockend, nach etwas in der Mitte des Bereichs zu fragen. Aber traue dich, ein Maximal-Ziel für deine Verhandlung zu definieren und auch danach zu fragen. Warum? Warum solltest du nicht das Recht haben, nach einer Top-Vergütung zu fragen?
Außerdem wird dein Arbeitgeber dich mit ziemlicher Sicherheit nach unten verhandeln, sodass du Spielraum benötigst, um am Ende immer noch ein Gehalt zu erhalten, mit dem du zufrieden bist.

Dein Minimal-Ziel – oder der Punkt, wann es keinen Sinn mehr macht

Wenn du deine Ziele für die Verhandlung ermittelst, dann solltest du nicht nur dein Maximal-Ziel kennen, sondern auch die genaue Zahl vor Augen haben, die für dich die unterste Schmerzgrenze darstellt. Was ist das für eine Summe, die so niedrig ist, dass du es eigentlich ablehnen musst?

Diese Summe ist oft sehr persönlich geprägt: Sie beruht auf einer Summe, die du monatlich benötigst (Achtung, diese Info zählt nicht als Argument!), oder auf den Marktwerten, die du recherchiert hast oder es ist einfach eine Summe, die du brauchst, um dich wohl zu fühlen.

Es ist niemals einfach, klar zu kommunizieren: „Mit diesem Angebot bin ich nicht zufrieden“, aber es ist wichtig zu wissen, wann du das tun musst. Und es ist ein sehr mächtiges Signal, “Nein” zu sagen!

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